Die Suche nach dem Licht

Dieser Artikel über den Teil der Woche wurde bereits 2018 veröffentlicht.

Ralph Waldo Emerson sagte: "Als du geboren wurdest, hast du geweint und alle anderen haben gelächelt. Lebe dein Leben so, dass du am Ende derjenige bist, der lächelt, und alle anderen weinen." In dem Moment, in dem wir auf diese Welt kommen, betreten wir sie mit geballten Fäusten, scheinbar bereit zu kämpfen. Wie viele von uns wissen, ist das Leben nicht immer einfach. Oft müssen wir uns durchbeißen und die notwendige Arbeit leisten. Während der gesamten Kindheit sind wir von dem, was die Kabbala das Verlangen, für sich selbst zu empfangen, nennt, eingenommen: Als Kinder sind wir von unserem Bedürfnis, zu essen, zu schlafen und versorgt zu werden, verschlungen. Wenn wir älter sind, lehrt die Kabbala, dass im Alter von 13 Jahren für Jungen und 12 Jahren für Mädchen unser innerer Funke des Schöpfers entfacht wird. Wir beginnen, uns danach zu sehnen, unsere Fähigkeit zu entwickeln, Unterstützer und Geber zu sein. Dies wird das Verlangen zu teilen genannt. Von einem Baby, das mit geballten Fäusten geboren wird, bis zu einem Erwachsenen mit einer offenen Hand, der anderen etwas gibt, begeben wir uns auf eine unglaubliche Reise, eine heilige Suche, auf der wir das Gute in uns wählen und uns von unserer Negativität entfernen. Es ist eine lebenslange Reise. Als Erwachsene finden wir uns vielleicht wieder in der Negativität, die uns vom Kurs abbringt und uns in ein Leben der Selbstverliebtheit führt. Aber die innere Flamme ist immer da. Die Suche nach dem Licht in uns ist unser Lebenswerk, und diese Woche geht sie weiter. Wenn der Neumond im Schützen in der Nacht zum Donnerstag eintritt, wird eine spirituelle Sehnsucht in uns geweckt. Wir erhalten neue Inspiration und Kraft für unsere Suche nach dem Guten in uns selbst und in der Welt.

"Eine spirituelle Sehnsucht wird in uns geweckt."

Unsere Landkarte und unser Leitfaden für diese Suche ist der Abschnitt Toldot. Toldot setzt die Geschichte fort, wie Isaak seine Seelenverwandte, Rebekka, heiratet. Rebekka war nicht in der Lage, Kinder zu bekommen, aber durch Isaaks Gebete wurde sie mit Zwillingen gesegnet. Die Zwillinge stehen für die sich duellierenden Kräfte in uns: die Energie des Teilens und die Energie des Empfangens. Es heißt, wenn Rebecca mit positiven Menschen zusammen war, trat und bewegte sich ein Zwilling in ihr, und wenn sie in der Nähe von negativen Menschen war, bewegte sich der andere Zwilling. Isaak und Rebekka wurden zwei Söhne geboren: Esau, der Erstgeborene, und Jakob, der Zweitgeborene. Esau besaß die Eigenschaften des Verlangens, nur für sich selbst zu empfangen, ein negatives Bewusstsein. Jakob war das Gegenteil und das Sinnbild der Positivität, des Lichts und der Güte. Im gesamten Abschnitt Toldot sehen wir, wie die beiden Brüder darum kämpfen, ihre Energie zu offenbaren. Genau wie diese Dualität in uns, sehnen auch wir uns immer danach, das Licht und das Gute in uns selbst zu offenbaren. Dann kam die Zeit, als Isaak im Begriff war, die Welt zu verlassen, und seinen Erben einsetzen wollte. Er beschloss, sein ältestes Kind, Esau, zu segnen und auszuwählen. Doch Rebekka, die unser inneres Gewissen repräsentiert, mischte sich ein und riet Jakob, den Segen und das Erstgeburtsrecht für sich zu beanspruchen. Jakob hörte auf seine Mutter, verkleidete sich als Esau und überredete seinen Vater, ihn stattdessen zu segnen. Das Gute hat über das Negative gesiegt, und dieser Sieg wird uns diese Woche in unserem eigenen Leben zuteil. Wir sind mit der Macht ausgestattet, unsere negativen Gedanken und Verhaltensweisen zu vermindern und unser positives Bewusstsein und Handeln zu stärken. Das ist ein großartiges Geschenk, das wir in dieser Woche erhalten.

Dieser Teil fällt nicht zufällig in die Zeit des Neumondes des Schützen. Die Energie des Schützen passt zu der Energie dieses Abschnitts, um uns zu helfen, das Licht zu suchen und den spirituellen Weg zu gehen. Schütze ist das Feuer des Tierkreises. Seine Flamme strebt nach oben zum Himmel, immer auf der Suche nach höherer Weisheit, Gerechtigkeit, Wahrheit und vor allem nach Licht. Wenn wir denn das Glück haben, können wir ein Leben im Dienst, der Positivität und in der Liebe leben, was uns ein Leben voller Segnungen garantiert. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass in uns sowohl Jakob als auch Esau stecken. Wir versuchen unser Bestes, unser Leben mit Liebe und Güte zu führen, aber der Weg ist eine Herausforderung. Auch die Besten von uns können fallen. Auch die Besten unter uns machen Fehler. Wir können schlechte Entscheidungen treffen und in Negativität verfallen, um dann auf die harte Tour zu lernen, dass diese Wege uns nicht dienen. Doch in dieser Woche verschafft uns der Schöpfer einen Vorteil auf der Suche nach unserer Seele und dem Licht in uns. Das Licht wird uns auf unserem Weg gezeigt. Wir erhalten den nötigen Auftrieb und die Kraft, das Positive der Negativität vorzuziehen. Unser Bestreben, unsere Mitmenschen zu lieben und das Gute in der Welt zu erreichen, erhält neue Hoffnung. Wir sind mit der Fähigkeit gesegnet, die Dunkelheit zu überwinden und sie durch Licht zu ersetzen. Wie der heilige Franz von Assisi sagte: "Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht auslöschen." Manchmal fühlen wir uns im Leben entmutigt und unfähig, uns von negativen Verhaltensweisen und Denkweisen zu befreien, aber in dieser Woche kann sich das alles ändern. Die Suche nach deinem besten Selbst macht Fortschritte, und die wahre Güte, die du bist, kommt endlich zum Vorschein.

"Es sind einfache Liebe, Fürsorge und Menschenwürde, die uns zum Sieg führen."

Stell Dir in dieser Woche bei deinen Meditationen vor, dass du eine einzelne Kerze in einem dunklen Raum anzündest. Ihre Kraft ist stark, denn sie vertreibt die Dunkelheit. Konzentriere dich auf die flackernde Flamme. Sie steigt unaufhörlich zum Himmel empor. Das ist deine Natur. Ganz gleich, wo wir uns im Leben befinden, wir neigen dazu, in jeder Situation nach dem Guten zu suchen. Wir glauben an die Liebe und die Hoffnung. Wir glauben, dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit. Die Flamme ist jeder von uns, immer auf der Suche nach Erfüllung, Antworten und einer Vereinigung mit dem Schöpfer. Genau wie die Flamme sind wir in der Lage, Licht in jede Situation zu bringen, wenn wir auf eine Weise handeln, die von Liebe und Freundlichkeit geprägt ist. Wenn wir anderen Mitgefühl schenken, entzünden wir unser inneres Licht und die Dunkelheit verschwindet. Das ist unsere einzigartige Kraft als Menschen. Es sind einfache Liebe, Fürsorge und Menschenwürde, die uns zum Sieg führen. Ein Leben, das darauf ausgerichtet ist, diese innere Göttlichkeit zu offenbaren, ermöglicht es uns, die Größe zu erreichen, für die wir bestimmt sind. Menschen, die anderen dienen und teilen. Menschen, die freundlich und großzügig sind und danach streben, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das sind die Menschen, die sich für das Licht entschieden haben und die diese Welt mit einem Lächeln verlassen können, während alle anderen weinen.